Die Heimatstadt mit ihrer Geschichte und all ihren Entwicklungen kennenzulernen, kommt im Alltag oft zu kurz. Zur Einschätzung der heutigen und zukünftigen Stadtentwicklung, ist ein Verstehen der Stadtgeschichte entscheidend. Grund genug, um den Blick zurück in die Vergangenheit zu richten.

Im Rahmen des Formates „Auf an Ratsch mit…“ lädt sich die Junge Union Pocking von Zeit zu Zeit inspirierende Persönlichkeiten aus Pocking und Umgebung ein. Die stadtbekannten Persönlichkeiten sprechen dabei über ihre Kernthemen und Funktionen in der Stadtgesellschaft. Begonnen wurde nun mit der Geschichte, genauer der Pockinger Stadtgeschichte. Als Zeuge der Zeit und von Amts wegen ist Altbürgermeister Josef Jakob hier bestens aufgestellt.

Jakob teilte seine Erinnerungen aus seiner Kindheit im etwa 3500-Seelen-Dorf Pocking. Dörfliche Strukturen und einige Landwirtschaften bestimmen das Bild. Die Eisenbahnverbindung ermöglicht den Viehhandel. Die Bevölkerung wächst stetig und Pocking erfährt eine Erhebung zur Stadt. Nach der Grenzöffnung steigt 1990 die Bevölkerung sprunghaft an. Etwa 2500 Neubürger aus der ehemaligen Sowjetunion finden in Pocking eine neue Heimatstadt. Auch im neuen Jahrtausend gewinnt die Stadt an neuen Bürgerinnen und Bürgern.

Schwerpunktthema des Gespräches bildete die Branchenstruktur. Jakob skizzierte den Weg von zahlreichen kleinen Lebensmittelläden über das erste Einkaufszentrum des Rottals an der Indlinger Straße zum heutigen Fachmarktzentrum. Mit der Ansiedelung eines Baumarktes, dem Möbelladen und den Textilien im Süden, wächst der Druck an die Füssinger Straße. Die letzte Phase zeigt, dass das Fachmarktzentrum einen stärkeren Anreiz für Ansiedelungen von Warenhändeln zu generieren scheint.

Als die jungen Erwachsenen nach Jakobs schönsten Momenten als Bürgermeister fragen, erzählt er von der Vergabe des Schulzentrums nach Pocking. Die Vielzahl an Bildungseinrichtungen verschiedener Stufen sei ein absoluter Glücksfall für die Stadt und die Umgebung.

Letztlich blieb dem Altbürgermeister viel Positives über kommunales jugendliches Engagement zu sagen. Dabei ist die politische Richtung nicht der Fokus, sondern die Bereitschaft zum Einsatz für Pocking sei grundsätzlich lobenswert.
Die Fortsetzungen der Gesprächsreihe werden weitere Felder, wie Tradition, Wirtschaft, Sport, Jugend, Politik oder Religion in den Fokus setzen. Denn die jungen Politiker sind weiterhin neugierig, die Geschichten der stadtbekannten Persönlichkeiten zu erfahren. Auch erlaubt das Gespräch die Facetten des Stadtlebens aus anderen Perspektiven zu sehen. Somit wird auf nahbare und lockere Art vermittelt, wie viele Bereiche des gesellschaftlichen Lebens in Pocking täglich ineinandergreifen.

 

In gemütlicher Runde erzählte Altbürgermeister Josef Jakob den Mitgliedern der JU Pocking (v.l.) Sina Müller, Bastian Huber, Ortsvorsitzender Julian Hümmer, Carina Kafl und Gabriel Gruber von der historischen Stadtentwicklung Pockings.