Das Karpfhamer Fest ist das Volksfest in unserer Umgebung. Zwischen Ende August und Anfang September strömen von jung bis alt, von Österreich bis Oberpfalz, tausende Besucher in den kleinen Ort Karpfham. Fünf Tage werden hier Programmpunkte rund um die Ausstellung, die Fahrgeschäfte, die Bierzelte und den Sport geboten. Das Karpfhamer Fest avanciert sich mit einem Einzugsgebiet von über 400 km zum größten landwirtschaftlichen Volksfest in Süddeutschland.

„Ein großes Fest war das ‚Karpfhamer’ schon immer und es zählte bereits früh über 30 Aussteller“, erklärt Gottfried Kopplstätter, Geschäftsführer des Vorstandes des Karpfhamer Festes, der JU Pocking bei einer gemeinsamen Brotzeit. Im Rahmen des Formats „Auf an Ratsch mit…“ werden stadtbekannte Persönlichkeiten zum Gespräch eingeladen, um dabei den Fokus auf bestimmte Themen zu legen. Dieses Mal war das Rahmenthema „Tradition und Moderne – die Zukunft des Karpfhamer Festes“.

Auch Sebastian Winbeck, ehemaliger Vorsitzender des Vereins Karpfhamer Fest e.V., bestätigt die Erfolgsgeschichte des Volksfestes. Der Großteil des Reingewinns wird für Investitionen verwendet. Zuletzt wurden daraus viele neue Attraktionen geschaffen: das beliebte Eselrennen, sowie heuer zum ersten Mal eine Bimmelbahn. Sie ermöglicht den Besuchern den Ausstellungsbesuch ohne das Zurücklegen langer Fußstrecken.

Dabei profitiert das Karpfhamer Fest vor allem von der großen landwirtschaftlichen Ausstellung. Dem Vorstand ist es wichtig, dass jeder Aussteller seinen Platz behält. Besonders gefördert werden hier kleinere Unternehmen und natürlich Firmen aus der Region. Deshalb werden nur neue Plätze frei, wenn Aussteller abspringen. Die Nachfrage nach Plätzen wachse jährlich, weshalb das Karpfhamer Fest auch in den nächsten Jahren nicht an Zulauf verlieren werde, prophezeien die zwei Vorstandsmitglieder. Bekräftigt wird diese Aussage durch eine ansteigende Beliebtheit in Österreich. Sowohl die billigeren Preise im Ländervergleich, als auch eine mediale Vermarktung tragen Früchte.

Nicht nur bei den Ausstellern ist es dem Vorstand wichtig, regionale Betriebe zu engagieren. „Was oft vergessen wird, ist die Tatsache, dass das Karpfhamer Fest eine große Wirtschaftskraft in der Region darstellt. Wir achten sehr darauf, für anfallende Aufgaben auf Firmen aus der Umgebung zurückzugreifen. Damit stärken wir die regionale Wirtschaft“, erläutert Kopplstätter.

Ein wichtiges Anliegen der JU Pocking ist die aktuelle Taxi- und Bussituation rund um das Festgelände. Busse sind oftmals überfüllt und das Halten der Taxis an der Bundesstraße birgt Gefahren für die Besucher. Die JU Pocking fordert hier einen besseren Ausbau der Infrastruktur, worüber auch mit den geladenen Gästen diskutiert wurde. Das Problem ist diesen durchaus bewusst, jedoch schwer zu lösen. Rechtlich gibt es hier viele Einschränkungen: generell dürfen nur am Ort gemeldete Taxis an ausgewiesenen Stellen halten. Folglich können Taxiunternehmen aus Pocking oder Bad Füssing nicht an einem Taxistand auf die Besucher des Volksfestes warten. Eine höhere Taktung der Busse ist nicht zu erwirken, da nur Linienfahrten möglich sind. Die einzige Möglichkeit bieten Bedarfsfahrten, bei denen der Bus keine Zwischenhalte anfahren darf.

Deshalb sieht die JU Pocking die Stadtverwaltung in der Pflicht, die Situation zu prüfen und Möglichkeiten zur Verbesserung zu erarbeiten. „Mit der Brücke wurde 2016 dafür gesorgt, dass keine Besucher mehr die Bundesstraße überqueren müssen. Die aktuelle Taxisituation führt aber zwangsläufig dazu, dass Leute wieder vermehrt an und auf der Straße auf Heimfahrgelegenheiten warten müssen. Um die Sicherheit der Mitbürger und Mitbürgerinnen gewährleisten zu können, fordern wir hier Ausnahmen bei den bestehenden Verordnungen und eine faire Lösung für alle Seiten“, so Julian Hümmer, Ortsvorsitzender der JU Pocking. Wie sich die Situation zukünftig entwickeln wird, bleibt offen. Die JU Pocking plant weitere Gespräche, um Verbesserungen anzuregen.

In geselliger Runde sprechen (v. r.) Ernst Geislberger-Schießleder, Gabriel Gruber, Johanna Holly, Christoph Putz, Ortsvorsitzender Julian Hümmer, Nina Gruber sowie Tobias Harant (1. v. l.) mit Sebastian Winbeck und Gottfried Kopplstätter vom Festverein über die Zukunft des Karpfhamer Festes.