Der Joghurtbecher ist ausgeleert, wird mit anderen Verpackungsstoffen gesammelt und bei nächster Möglichkeit in das Pockinger Recyclingzentrum gefahren. Routine in den meisten Pockinger Haushalten. Dem Weg des Mülls ging nun die JU Pocking auf die Spur. Bei dem Zweckverband Abfallwirtschaft Donau-Wald laufen alle Fäden zusammen. Das Gebiet des ZAW umfasst die Landkreise Deggendorf, Regen, Freyung-Grafenau, Passau und die Stadt Passau. Keimzelle des Zweckverbandes ist die Außernzeller Deponie. Mittlerweile sind dem ZAW drei Tochtergesellschaften zugeordnet. Diese betreiben beispielsweise die Müllabfuhr oder die Verwertung organischer Abfälle. Auch in Sachen erneuerbare Energien ist der ZAW breit aufgestellt. So hat er sich vom Energieverbraucher zum Energieproduzenten entwickelt. Dabei steht die Nutzung vorhandener Ressourcen im Vordergrund. Aus Deponiegas, Photovoltaikanlagen oder einer Grüngutvergärungsanlage lässt sich erfolgreich Energie gewinnen.

Das zentrale Thema des Gesprächs mit Werkleiter Karl-Heinz Kellermann stellte die Diskussion zum Hol- und Bringsystem bei der Verpackungsentsorgung dar. Das Bringsystem charakterisiert den Status quo des Gebiets der ZAW. Hierbei bringen die Bürgerinnen und Bürger ihre Verpackungen auf den Wertstoffhof zum Recycling. Das sorgt für wenig Störstoffe, da der Müll nicht in einer dunklen Tonne verschwindet. Außerdem wird somit das System der Wertstoffhofe finanziert. Beim Holsystem wird für Verpackungen eine gelbe Tonne oder ein gelber Sack eingeführt. Dadurch entfällt die Fahrt zum Wertstoffhof. In anderen Bundesländern dominiert das Holsystem. Die Tatsache, dass beide Systeme Vor- und Nachteile bieten, zeigte Kellermann in seinem Vortrag ausführlich auf.

Bei der anschließenden Führung über das Recyclingzentrum Passau-Hellersberg stellte Kellermann die Facetten des Tätigkeitsfeldes des ZAW anhand der verschiedensten Anlagen vor. Fernab der bekannten Entsorgungscontainer erhielten die Mitglieder der JU Einblicke in die Gefahrgutannahme, die Energiegewinnung oder den Deponiebau.

Die JU Pocking unternimmt regelmäßig Besuche regionaler Unternehmen oder Einrichtungen. Dadurch erhalten die Jungpolitiker wichtige Eindrücke aus verschiedensten Bereichen. Nicht selten entstehen daraus Ideen für neue kommunalpolitische Gestaltungsmöglichkeiten.